Das sagen Vermögensverwalter
Die Königsdisziplin des nachhaltigen Investierens
Die Königsdisziplin des nachhaltigen Investierens
Impact Investing liegt im Trend – auch in Deutschland. Vier Gesellschaften berichten, wie sie nach Impact-Kriterien investieren.

Laut einer aktuellen Studie der Bundesinitiative Impact Investing wächst der Markt in Deutschland seit Jahren rasant. Fast 39 Milliarden Euro sind mittlerweile nach Impact-Ansätzen investiert.

Unterteilt man den Kuchen nach verschiedenen Asset-Klassen, so ist Private Equity mit Abstand am beliebtesten (45 Prozent). Dahinter folgen Public Equity und Private Debt (jeweils 16 Prozent), Real Estate (zehn Prozent) und Public Debt (acht Prozent).

Fast ebenso eindeutig fällt die Einteilung nach den UN-Nachhaltigkeitszielen aus: Mehr als 50 Prozent der Befragten nennen saubere Energie, Maßnahmen zum Klimaschutz sowie Gesundheit und Wohlergehen als Impact-Fokus. Andere Nachhaltigkeitsziele folgen mit weitem Abstand.

Nach wie vor fehlt im Markt eine einheitliche Definition dessen, was der Begriff Impact Investing überhaupt bedeutet. Zwar werden Rahmenkonzepte wie die Impact Principles, die EU-Taxonomie oder die Iris-Plus-Kategorisierung von vielen genutzt. Rund die Hälfte der Befragten greift aber auch auf eigene Metriken und Indikatoren zurück. Die Bundesinitiative mahnt deshalb eine „Standardisierung von Impact-Messungs- und -Management-Methodologien“ an, um den Investment-Ansatz weiter zu etablieren. Auch an rechtlichen Vorgaben mangelt es nach Einschätzung der Autoren.

Was verstehen einzelne Vermögensverwalter und Privatbanken unter Impact Investing? Wie setzen sie ihre Impact-Investing-Philosophie um und welche Fonds finden sie spannend? Diese und andere Fragen beantworten hier vier Gesellschaften.


Christian Curac

Fuggerbank

Komplizierte Fonds-Selektion

Impact-Fonds erachten wir als die Königsdisziplin des nachhaltigen Investierens und nutzen sie in unserer Vermögensallokation primär als Satelliteninvestments, da sie über ein spezielles Rendite-Risiko-Profil verfügen.

Der Selektionsprozess von Impact-Fonds ist anspruchsvoller, da die uneinheitliche Definition die Vergleichbarkeit von Performance- und Impact-Kennzahlen erschwert. Die übliche Auffassung, dass es sich bei Artikel-9-Produkten um Impact-Produkte handelt, bestätigt sich in der Praxis nicht, da die regulatorischen Rahmenbedingungen noch zu unspezifisch sind.

Bei der Auswahl von Impact-Fonds ist uns wichtig, dass das definierte Impact-Konzept stimmig umgesetzt wird, das Fondsmanagement einen intensiven sowie transparenten Engagement-Prozess verfolgt und langfristig eine marktübliche Performance erreichbar ist.

Die Nachfrage unserer Kunden nach Impact-Fonds ist derzeit eher gering, was unter anderem an der Renaissance von Old-Economy-Unternehmen liegen könnte. Wir setzen uns trotzdem mit Impact Investing auseinander und finden insbesondere bei strategischen Zukunftsthemen wie Energie, Umwelt und Gesundheit interessante Fonds.

Frank Huttel

FiNet Asset Management

Suche nach Handabdruck-Unternehmen

Impact Investing ist der Kern unserer nachhaltigen Anlagestrategien. Schlechtes ausschließen löst die Probleme von heute, aber nicht unbedingt die von morgen. Leider machen das aber viele klassische ESG-Fonds. Wir suchen hingegen die Themen und Lösungsanbieter von morgen, auch Handabdruck-Unternehmen genannt, und investieren in spezialisierte (Themen-)Fonds.

Bei der Suche orientieren wir uns an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die die Transformation der Wirtschaft bis 2030 zum Ziel haben. Dabei geht es um Themenfelder wie beispielsweise sauberes Wasser, bezahlbare und saubere Energie oder den Klimaschutz. Mit der Investition in diese Themen – und damit ihrer Finanzierung – wollen wir eine Wirkung erzielen, auch wenn dies im Sekundärmarkt nicht ganz so einfach ist.

Auch die Messung – das heißt das Matchen der Unternehmensumsätze mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung – ist eine große Herausforderung und steckt noch in den Kinderschuhen. Hier ist die Datenlage und die Verfügbarkeit von Daten ein großes Problem. Inzwischen sind einige FinTechs wie ImpactCubed, Util, Upright Project oder AI Clarity in diesem Bereich tätig und bereiten die Daten mit Hilfe von Machine Learning und künstlicher Intelligenz auf.

Torben Peters

Hövelrat Holding

Die Lenkungskraft des Geldes

Wir machen die Erfahrung, dass unsere Kundschaft zunehmend sensibler mit dem Thema Impact Investing umgeht. Die Kunden spüren mehr und mehr die eigene Verantwortung und erkennen, dass ihr Geld oder Vermögen eine wertvolle Lenkungskraft besitzt. Gleichzeitig ist die Verunsicherung groß, wie für die eigene Geldanlage die richtigen Leitplanken gesetzt werden sollen.

In Gänze auflösen können wir diese Verunsicherung nicht, weil sie sehr persönlich ist. Doch können wir begleitende Gespräche führen, unsere eigene Strategie erläutern und dazu einladen, mit uns gemeinsam diesen Weg zu finden und dann auch zu gehen.

Wenn der Kunde Impact Investing erwartet, ist für uns elementar, dass wir nur auf Investmentlösungen setzen, deren Impact wir belegen können. Manch eine Impact-Nische kann sich als Sackgasse erweisen, wenn man die Risikobrille etwas zurechtrückt und scharf stellt.

Wir setzen vor allem auf das Thema der CO2-Reduzierung bei Unternehmen, um dem Pariser Klimaabkommen schnell näher zu kommen und die anspruchsvollen Ziele mitzuerreichen. Der Aktienfonds Fight For Green – ein branchenübergreifender Artikel-9-Fonds, der die CO2-Reduzierung von Unternehmen in den Fokus stellt und gleichzeitig ESG-konform anlegt – hat uns besonders überzeugt. So sehr, dass wir uns an dem jungen Unternehmen Advanced Sustainable Investment beteiligt haben und die hohe Expertise der Fondsmanager jetzt stark in unsere Vermögensverwaltung einbinden.

Jürgen Zeitlberger

LLB-Gruppe

Impact Investing für alle

Impact Investing muss zum Mainstream Investing werden. Ein Beispiel dafür ist der neue LLB Impact Climate Obligationen Global Fonds: Investiert wird ausschließlich in Green Bonds, die hohen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht werden und sich an internationalen Standards wie dem EU Green Bond Standard orientieren.

Doch wie macht man Impact Investing für möglichst viele Menschen zugänglich? Einen Ansatz liefert unsere neue Impact-Investment-App wiLLBe. Hierbei handelt es sich um eine nachhaltige, rein digitale Vermögensverwaltung, die die UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung konsequent umsetzt. Bereits ab 2000 Euro kann man so nachhaltig investieren.

Ein Team des Asset Managements analysiert für die Kunden laufend die Aktien- und Anlageauswahl. In der App wird aufgezeigt, welchen messbaren Impact die Investitionen haben. Anlegerinnen und Anleger können zudem mit einer Performance-Spende einen zusätzlichen Beitrag leisten, indem sie ausgewählte Non-Profit-Organisationen direkt unterstützen.

Wir sind überzeugt, dass die globale Finanzwirtschaft eine wichtige Rolle beim Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft spielt. Deshalb ist Nachhaltigkeit ein Kernelement der ACT-26-Strategie der LLB-Gruppe. Wie wir den Weg zu Netto-Null-Emissionen gehen, kann man in unserem Klimabericht nachlesen.

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Citywire Deutschland